Einen stimmungsvollen Empfang konnte Kurienkardinal Walter Kasper, von 1989 bis 1999 Bischof in Rottenburg und jetzt Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen, am 28. Oktober 2008 vor der Zehntscheuer genießen, bevor ihm von Oberbürgermeister Neher die Ehrenbürgerwürde verliehen wurde. Um 19.00 Uhr marschierte die Bürgerwache Rottenburg in Begleitung von Fackelträgern der freiwilligen Feuerwehr vor der Zehntscheuer auf, wo Kommandant Ulmer dem Kardinal Meldung erstattete. Viele Schaulustige und rund 150 geladene Gäste, darunter die Bundes- und Landtagsabgeordneten und weitere Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie Bischof Fürst und die Weihbischöfe Kreidler, Renz und Kuhnle, lauschten dem anschließend von Spielmannszug und der Stadtkapelle im Wechsel vorgetragenen Serenade. Zum Abschluß des feierlichen Empfangs wurde gemeinsam der Marsch „Preußens Gloria“ intoniert. Nach der Abmeldung der Formation durch Major Ulmer würdigte OB Neher im Zehntscheuersaal den neuen Ehrenbürger: „Sie haben als Bischof unsere Stadt bereichert, Sie haben den Namen Rottenburgs in die Welt getragen“. Kasper bezeichnete in seiner Ansprache seine Jahre in Rottenburg als prägend. Augenzwinkernd kündigte er an, nach Priesterseminar und Episkopat irgendwann ein drittes Mal in Rottenburg zu verweilen, dann aber für sehr lange Zeit. Und zitierte in Anspielung auf die Bischofsgruft in der Sülchenkapelle den bekannten Heimatdichter Sebastian Blau: „´s hot no koiner weiter brocht, wia bis Sülche“.