Den 4. Dezember 1792 hielten die hiesigen französischen Kanoniers das heilige Barbarafest, welche die Patronin der französischen Artillerie ist, vermutlich weil ihr Vater sie in einen Turm eingesperrt hatte, oder weil in ihrer Sprache la Sainte Barbe die Pulverkammer, die Kanonierkammer heißt. Sie ließen sich eine stille Messe (Pfarrkirche St. Martin) lesen, und teilten dann auf schönen Platten große Stücke verschnittene mürber Kränze dem anwesenden Frauenvolke aus, gingen nach ihrer Sitte die Kirchgänge Arm in Arm auf und ab, wobei ich mir nur die Altäre, Beichtstühle und Kanzel feierlich verwahrte. (Quelle: Chronik der Königlichen Württembergischen Stadt Rottenburg und Ehingen am Neckar von 1200 bis 1819. Von Dr. Ludwig Anton Haßler, ehemaligem Professor, Stadtpfarrer und Dekan, jetzt Bischöflichen Generalvikariatsrath zu Rottenburg)
Am Samstag, den 3. Dezember 2011, feierte die Artillerie der Bürgerwache Rottenburg das Fest der heiligen Barbara im Hotel Martinshof. Der Abteilungsfürer der Artillerie, Franz Schiebel, konnte erfreulicherweise viele Artilleristen und Gäste begrüßen, insgesamt 39 Personen waren gekommen. Bei Grießklößchensuppe, Bunter Salatteller, Schweinerückensteak an Pfefferrahmsauce mit Spätzle und Pommes frites und Früchteeisbecher ließen wir es uns gut gehen. Der aufmerksame Service trug zum Gelingen des Abends zusätzlich bei. Zur richtigen Zeit wurde die Feier vom Nikolaus besucht (Rolf Saile), dem der Knecht Rupprecht (Wolfgang Fischer) assistierte. Die Bescherung der Frauen kam noch fast ohne mahnende Worte aus. Die Artilleristen kamen nicht ganz so glimpflich davon. Zwischendurch erfreute sich die Gesellschaft an kurze und lustige Sketche von Gerold Sailer und Irene Schiebel. Weit nach Mitternacht fand eine erfolgreiche Barbarafeier seinen Ausklang. Schön war‘s!