Ausflug der Infanterie nach Tübingen

Die Infanterieabteilung veranstaltete in diesem Jahr wieder einen Ausflug, an dem eine Vielzahl der Kameraden mit ihren Familien teilnahmen. Unser stellvertretender Abteilungsführer Jürgen Biesinger hatte als Programmpunkte eine Besichtigung des Tübinger Schloss, Mittagessen im Neckarmüller mit anschließender Stadtführung und eine Stocherkahnfahrt organisiert.

Bereits um 09:00 Uhr war Treffpunkt am Bahnhof und Abfahrt mit dem Zug nach Tübingen. Wenige Kameraden sind in Tübingen hinzu gestoßen und es ging als erstes hinauf zum Tübinger Schloss zur Museumsbesichtigung. Das Neckartal und die Stadt waren am frühen Morgen noch in Nebel gehüllt. Im Schlossmuseum konnten wir einen fantastischen Eindruck darüber gewinnen, was das archäologische Institut der Tübinger Universität bereits bei Ausgrabungen und Forschungen in den vielen Jahren seines Bestehens herausgefunden hat. Wer hätte gedacht, dass die weltweit ältesten Funde menschlicher Geschichte auf der schwäbischen Alb im Lohnetal von Tübinger Archäologen gefunden und nun dort im Schloss ausgestellt sind? In 2 Gruppen wurden wir durch das Museum geführt und lernten viel über die Geschichte in Mitteleuropa, aber vor allem auch über die Kulturen im heutigen Arabien, allen voran Ägypten. Das Museum besitzt vor allem eine beeindruckende ägyptische Grabkammer, aus der Zeit 3000 v. Christus. Diese Grabkammer wurde, ganz entgegen heutiger Ausgrabungen, bereits Anfang des 1900 Jahrhunderts sozusagen als Souvenir vollständig in Ägypten abgebaut und nach Tübingen verbracht. Amüsant für Jung und Alt war zu hören, dass die Ägypter ihren Toten kleine Figuren mit ins Grab legten. Man glaubte, dass man auch im Jenseits zu Arbeitsdiensten herangezogen wurde und dann sollten wenigstens im Jenseits diese Figuren die Dienste und harte Arbeit anstatt des verstorbenen übernehmen. Diese Dienerfiguren heißen „Uscheptis“! Wohlhabende Ägypter bekamen mehrere Uscheptis, im Optimalfall für jeden Tag einen Uschepti mit ins Grab. Und weil Diener eine Aufsicht brauchen, wurden ab 50 Uscheptis auch Aufseher-/ und Oberaufseher- Uscheptis mit ins Grab gelegt! Es gab also eine Aufsicht und Kommando für die Uschepti- Truppe. Über die Ägyptenausstellung hinaus wurde uns die Sonderausstellung „Alte Kulturen“ mit den ältesten Funden menschlicher Kulturgegenstände gezeigt und am Ende der Museumsführung war sogar Gelegenheit die Sonderausstellung ägyptischer „KultOrte“ zu sehen. Jedenfalls machte die Museumsbesichtigung allen viel Spaß und war wissens- und erlebnisreich. Vom Museum ging es zum Mittagessen in die Brauereigaststätte Neckarmüller und zwischenzeitlich hatte die strahlende Sonne am Himmel die Temperaturen in Richtung 20 Grad gebracht. Im Neckarmüller wurden wir bereits empfangen und jeder mit seinem Getränkewunsch versorgt. Nach einem leckeren Mittagessen zu dem uns unser Abteilungsführer Matthias Ulbrich ob seiner Hochzeit und seinem 40. Geburtstag auf die Getränke eingeladen hatte, ging es zur Stadtbesichtigung.

Unsere Stadtführerinnen holten uns in 2 Gruppen an der Neckarbrücke ab und es ging 1x quer durch Tübingen’s Altstadt. Sicherlich kennt jeder unsere Nachbarstadt, aber dennoch hat ein jeder Neues über Geschichte, Kultur, Universität und Leute in Tübingen erfahren. Über das evangelische Stift ging es wieder hinauf in die Oberstadt und aufs Schloss, über den Marktplatz am Wilhelmsstift vorbei, durch die Unterstadt zur Stiftskirche und zurück zum Neckarmüller. Die sonnige Stadtführung war schneller vorbei als gedacht, ehe wir gegen 16:00 Uhr unsere 3 Stocherkähne bestiegen. Mit Getränken versorgt, wurden wir um die Neckarinsel herum gefahren, und 1 Kahn wurde von unserem Kamerad Christian Biesinger sozusagen gestochert.

Nach einer guten Stunde kamen wir gutgelaunt wieder am Hölderinturm, dem Stocherkahnhafen, an. Bis zur Rückfahrt mit dem Zug nutzten einige die Gelegenheit einen Kaffee zu trinken oder erneut in die Stadt zu schlendern.

Um 18:30h fuhren wir wieder zurück nach Rottenburg und ein sonniger, wunderbarer Herbsttag und unser Ausflug, fand seinen Ausklang bei unserem Kameraden Armin Neu in der Eintracht.